KOMPETENZZENTRUM FÜR BAUEN UND WOHNEN

 



AUF DEM WEG IN EINE SMARTE ZUKUNFT

Die Zahl der Menschen, die Smart-Home-Anwendungen in ihrem Zuhause installiert haben, wächst beständig. Wer einmal die Vorteile eines smart gesteuerten Zuhauses genießt, will nicht mehr weg davon.  Aktuell nutzen 41% der Menschen in Deutschland vernetzte Geräte in ihrem Zuhause. 67% sind sich sicher, dass Smart-Home-Anwendungen in ein paar Jahren in jedem Haushalt zu finden sein werden. Zudem muss, für eine erfolgreiche Energiewende, der Energieverbrauch in Deutschland bis 2050 um die Hälfte reduziert werden. Smarte Licht- und Heizungssteuerung machen den hauseigenen Energieverbrauch deutlich effizienter.

Markus Krois ist mit seinen Unternehmen Krois Elektro & Sicherheitstechnik und e Plan3R spezialisiert auf die ganzheitliche Projektierung, Installation und Inbetriebnahme von modernsten BUS-Systemen, sowie deren nutzerfreundliche, visualisierte Bedienung per App oder PC.

Er und sein Team erarbeiten und realisieren Projekte im öffentlichen, halb-öffentlichen und nicht-öffentlichen Bereich. Ein Profi also, in Sachen Elektrotechnik und smarten Elektrosystemen für jeden Bereich. Wir konnten mit ihm sprechen und erfahren, welche Vorteile ein smart gesteuertes Zuhause hat und warum es hier noch oft Bedenken beim Endverbraucher gibt: 

Herr Krois, bereits in 2. Generation bieten Sie zeitgemäße Elektroinstallationen an. Ein sich schnell veränderndes Metier. Derzeit ist Smart Home in aller Munde. Was ist das eigentlich?

Als Smart Home versteht man einen Lebensraum, in dem verschiedene Technologien zusammenarbeiten und damit die Wohn- und Lebensqualität erhöhen. In einem smarten Zuhause werden Abläufe automatisiert, die sonst einzelne Handgriffe erfordern. Das erhöht die Wohnqualität erheblich und spart Energie. 

Es wird eine automatisierte Steuerung von verschiedenen Komponenten ermöglicht. Dazu zählen beispielsweise Heizung, Rollläden, Lichter, aber auch smarte Helfer, wie Mäh- oder Saugroboter. Die unterschiedlichen Geräte kommunizieren miteinander. Durch ihre einheitliche Bedienung per App oder Sprachbefehl erhöhen sie Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort. 

Herr Krois, nennen Sie uns doch mal Beispiele, wie der Privatverbraucher Smart Home nutzen kann:

Da gibt es unzählige Möglichkeiten! Intelligente Heizkörper und Thermostate sind beispielsweise in der Lage, die Temperatur in der Wohnung immer optimal anzupassen – abhängig davon, ob gerade gelüftet wird oder ob Personen anwesend sind. Es ist auch möglich, die Wettervorhersage zu berücksichtigen oder eine automatische Nachtabsenkung durchzuführen. 

Des Weiteren kann durch eine Smart Home-Steuerung programmiert werden, dass sich ihre Rollläden automatisch bei Sonnenuntergang schließen und bei Sonnenaufgang wieder öffnen. Empfehlenswert ist eine ortsunabhängige Bedienung von Rollläden und Markisen auf jeden Fall in einem Zweitwohnsitz. Über Bewegungsmelder kann das Licht automatisch eingeschaltet werden, wenn sie einen Raum betreten, und durch eine generelle Aus-Funktion können alle nicht notwendigen Steckdosen von der Stromversorgung abgeschaltet werden, so dass durch Stand-By-Modi nicht unnötig Strom verbraucht wird. 


Das heißt, Smart Home-Anwendungen ermöglichen es, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten? 

Ja, das trifft zu! Smart-Home-Anwendungen helfen, energieeffizienter zu leben. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ermöglicht es, eine Wohnung oder ein Haus optimal an die Bedürfnisse und Verhaltensweisen des Nutzers anzupassen. Die Steigerung der Energieeffizienz ist ein wichtiger Schlüsselfaktor zur Erreichung von langfristigen Energie- und Klimazielen. Die sauberste und günstigste Energieform ist immer noch die, die wir gar nicht erst verbrauchen. 

Das hört sich gut an. Welche Geräte können eigentlich mit Smart Home gesteuert werden?

Im Prinzip kann man die gesamten Abläufe in Bad, Küche, Heizung, Wohn- und Kinderzimmer vernetzen und zentral steuern: Kühlschrank und Kaffeemaschine sind ebenso eingebunden wie der Handtuchtrockner im Bad, die Wärmepumpe und die Waschmaschine, das Babyphone im Kinderzimmer und die Überwachungskamera auf der Terrasse. Selbst die Bewässerung ihres Gartens kann automatisiert werden.


Das Angebot an Smart Home-Systemen ist mittlerweile sehr groß und für einen Laien verwirrend. Mit welchen Systemen arbeiten Sie und warum haben Sie sich für diese entschieden? 

Je nach Anwendungsfall und individuellen Bedürfnissen des Kunden wird das für ihn am besten geeignete System ausgewählt, und auf Basis dessen ein Konzept für den Kunden erstellt. Beispielsweise kommen Anwendungen von KNX, LCN, Loxone, Homematic IP, Dali, IP Symcom, Mediola, EnOcean oder ZigBee zum Einsatz. 

Welche Projekte haben Sie bisher umgesetzt?

Mein Team und ich haben bereits eine Vielzahl an Projekten, sowohl im Neubau als auch im Altbau geplant und realisiert. Neben dem Privatbereich betreuen wir auch Bauvorhaben im Hotelgewerbe und im Einzelhandel und rüsten Kranken- und Ärztehäuser aus. Dort wurden zum Beispiel energiesparende LED-Beleuchtungssysteme, Heizungssysteme, Alarmanlagen, KFZ-Ladestationen, Soundsysteme oder auch Videoüberwachungssysteme und Sicherheitsbeleuchtung verbaut. 

Welche Smart Home-Systeme empfehlen Sie für einen privaten Neubau und mit welchen Kosten muss der Nutzer rechnen? 

Im Neubau wird immer ein kabelgebundenes System, beispielsweise KNX, LCN, Loxone oder Homematic Wired installiert. Das optimale System wird in einem ausführlichen Gespräch mit dem Kunden ermittelt. Über den Preis kann aufgrund der vielen Faktoren nur schwer eine pauschale Aussage getroffen werden. Kleine Insellösungen sind bereits ab 500 Euro realisierbar. Komplexe Lösungen für ganze Wohnungen oder Häuser können allerdings auch schnell 20.000 Euro und aufwärts kosten. Der Preis ist stark abhängig von der Größe des Objekts und davon, welche Lösungen zum tragen kommen. 

Kann ein 30 Jahre altes Haus nachgerüstet werden?

Es besteht natürlich die Möglichkeit auch ältere Objekte mit einem Smart Home-System auszurüsten. Wenn der Aufwand für ein kabelgebundenes System zu groß oder schlicht nicht machbar ist, sind hier Funk-Systeme eine praktikable Alternative. 


Smart Home-Anwendungen werden von jüngeren Generationen gerne angenommen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Bereitschaft ab, sein Zuhause smart zu gestalten. Hier spielt sicher auch die Befürchtung eine Rolle, dass die Bedienung zu kompliziert ist. Herr Krois, wie können Sie diese Bedenken ausräumen und wie sollte sich ein interessierter Verbraucher vorbereiten? 

In einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem Kunden räumen wir derlei Ängste und Bedenken mühelos aus. Dann gestalten wir das Smart Home-System so, dass der Kunde im Alltag kaum merkt, dass er ein intelligentes System in seinem Zuhause nutzt. Er wird lediglich die Vorteile bemerken und sich an diese schnell gewöhnen. Die Abläufe müssen für den Verbraucher erleichtert werden und dürfen vor allem ältere Personen nicht in ihrem Alltag behindern. Die Bedienung des Systems sollte deshalb so intuitiv wie möglich ausgelegt werden.

Viele Nutzer haben Angst vor Missbrauch der persönlichen Daten und fürchten Hacker-Angriffe. Wie sicher sind Smart Home-Systeme? 

Die übergreifende Vernetzung von Einzelgeräten sorgt dafür, dass das gesamte Netzwerk so robust ist, wie das am schwächsten gesicherte Gerät. Natürlich benötigt auch das Komplettsystem ausreichende Sicherheitsmechanismen und sollte über Benutzer und Passwörter gesichert werden. Außerdem sollte eine vernünftige Firewall installiert sein. Wichtig ist bei all dem auch das Vertrauen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Der Kunde sollte sich gut aufgehoben fühlen und sicher sein, dass er das richtige System für seine individuellen Bedürfnisse ausgewählt hat. Somit sind eine einfache Bedienung und eine optimale Nutzung gewährleistet. 


 Text: Stefanie Fritz - Copyright/2022/StefanieFritz/Allrightsreserved   |   Bildrechte: Lydia Bauer / UnSplash / iStock / bitkom

 

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